Künstlergruppe Brücke

Der Kern des Daseins und seine unmittelbare Empfindung

Die "Brücke" vereinigte sich 1905 in Dresden. Aufgrund der Entdeckung einer Skizze von Ernst Ludwig Kirchner konnte der Gründungstag auf den 07.06.1905 datiert werden.

Die Bekanntschaft von vier jungen Männern reichte aus, einen Sturm zu entfachen...

Die Architekturstudenten Erich Heckel, Fritz Bleyl, Karl Schmidt-Rottluff sowie Ernst Ludwig Kirchner - alle ohne  Ausbildung in der Malkunst - bildeten eine intellektuelle Gemeinschaft. Sie wollten die akademische Malweise überwinden und gemeinsame Ziele erreichen. Diese Ziele standen jedoch anfangs nicht fest. Heckel soll sich erinnert haben:

"Wovon wir weg mussten, war uns klar – wohin wir kommen würden, stand allerdings weniger fest."


E.L.Kirchner - KG Brücke (Ausstellungsplakat der Galerie Arnold in Dresden)

Fest stand lediglich, dass auch die psychischen Momente des Lebens angesprochen werden sollten:

Der Kern des Daseins und der Ausdruck seiner individuellen Empfindung.

Dabei wandten sich die Künstler vom Menschenbild des 19. Jahrhunderts ab und stellten bisherige Tabuthemen in ihren Malereien dar.

Es war der Beginn des 20ten Jahrhunderts.

Die Mitglieder der Künstlergruppe wollten ihre Mitmenschen aufrütteln und beunruhigen.

Sie wählten Motive wie Zirkus, Variete, Nacht, Mensch und Natur, Akte, Badeszenen, Großstadtleben, Tanz, und in ihren Bildern war ein gemeinsamer Stil erkennbar.

 

Wesentliche malerische Merkmale:

  • eine kontrastreiche, intensive Benutzung von Farbe
  • die Veränderung der Form durch bewusste Vergröberung und Verzicht auf Details
  • ein holzschnittartiger Charakter mit kantigen Formen
  • eine kühne Raumgestaltung

 

Kirchner fertigte einen Holzschnitt mit dem Programm an:

'Mit dem Glauben an Entwicklung, an eine neue Generation der Schaffenden wie der Genießenden rufen wir alle Jugend zusammen. Und als Jugend, die die Zukunft trägt, wollen wir uns Arm- und Lebensfreiheit verschaffen gegenüber den wohlangesessenen, älteren Kräften. Jeder gehört zu uns, der unmittelbar und unverfälscht wiedergibt, was ihn zum Schaffen drängt.'

 

Werdegang...

In ihrem Dresdner Atelier legten sie los, ihre ersten Aktmodelle waren ihre weiblichen Bekannten. Von Beginn an suchten sie weitere Mitglieder - so traten dann auch Max Pechstein und Emil Nolde der Gruppe bei, Cuno Amiet und Kees van Dongen folgten.

1908 verlagerte Max Pechstein seinen Wohnsitz nach Berlin, hielt sich jedoch immer noch häufig in der Natur rund um Dresden auf. Gemeinsam mit Kirchner und Heckel malte er dort Bilder von Menschen in der Natur. In diesen Bildern wird ein einheitlicher Gruppen-Malstil erkennbar.

1910 lehnte die "Berliner Secession" Pechsteins Bilder ab. Daraufhin gründete er die "Neue Secession", der auch die anderen Brücke-Mitglieder beitraten. Die erste Protestausstellung war ein Misserfolg, es hagelte vernichtende Kritiken. 1911 zogen jedoch auch die übrigen Brücke-Mitglieder nach Berlin, um näher am Puls des Geschehens zu sein. Hier kamen sie in Kontakt zu Herwarth Walden und dessen avantgardistischer Zeitschrift "Der Sturm". In diesem Umfeld wurde zum ersten Mal von expressionistischer Kunst gesprochen.

Die Arbeiten der Brücke-Künstler wurden nun individueller. Elemente des Kubismus und Futuralismus flossen in ihre Werke ein. 1912 stellten sie in München auf der zweiten Exposition der Gruppe "Blauer Reiter" aus und nahmen in Köln an der wichtigen Sonderbundausstellung teil. Große Vorbilder der Gruppe waren Vincent van Gogh, Paul Gauguin, und man holte sich Anregungen von Kupferstichen der Renaissance und des Barocks und durch Holzschnitte des 15. und 16. Jh.

Bald begann jedoch der Zerfall der Gruppe.

Pechstein wurde ausgeschlossen, da seine eigenmächtige Teilnahme an einer Ausstellung bei der Berliner Secession als Vertrauensbruch gewertet wurde. Als nächster fiel Kirchner in Ungnade - er schrieb im Einvernehmen mit der Gruppe eine Chronik über die Brücke, spielte sich und seinen persönlichen Einfluss aber in seiner Darstellung so in den Vordergrund, dass die übrigen Mitglieder den Text ablehnten. Er zog sich daraufhin immer weiter vom Geschehen zurück. Im Mai 1913 wurde die Gruppe dann aufgelöst.

Einige Jahre später hat Kirchner diese Chronik, die letztlich zum Ende der Gemeinschaft geführt hatte, dann doch noch veröffentlicht. Später distanzierte er sich jedoch von der Brücke und wollte nicht mehr in Zusammenhang mit ihr genannt werden.

 

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